Runde 6 (17/18)

Aus den Jägern wurden dank zwei starken Leistungen während der letzten Meisterschaftsrunde die Gejagten. Die Elggermannen reisten als Tabellenführer in den Kanton der Rüeblitorten, nichtsdestotrotz oder gerade deswegen mahnte der Spielertrainer bei der Begrüssung zur besonderen Vorsicht. Wie im Training immer wieder besprochen, nahm man sich vor, mit einer gewissen „Coolness“ zu agieren. Mit anderen Worten, geduldig zu bleiben und auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Dass es mit Bestimmtheit kein Zuckerschlecken werden würde, das wussten die Elgger spätestens nach dem Last-Minute Sieg gegen die Tösstaler und der Niederlage gegen die Baboons aus Hedingen im Hinspiel. Nun sollten die Eulachtaler mithilfe der ominösen „Coolness“ die Gegner zermürben und weitere vier Punkte ins Trockene bringen.

UHC Elgg vs. Baboons Hedingen 2:1

Zu Beginn der ersten Partie konnten die Elgger das Spiel durch viel Ballbesitz zu ihren Gunsten gestalten, ein Treffer wollte den Elggern trotz eklatant mehr Spielanteilen jedoch partout nicht gelingen. Immer wieder scheiterte man an der gut aufgestellten Defensive, am stark reagierenden Schlussmann oder an sich selbst. Dennoch keine Spur von Hektik oder Unruhe auf der Elgger Bank. Im Gegenteil: Jede noch so erfolglose Torchance wurde mit Beifall frenetisch gefeiert, ebenso die erfolgreichen Abwehraktionen. Mit dem „Fussball Resultat“ von 0:0 trennten sich die Akteure zum Pausentee. Dort besannen sich die Elgger, getreu dem Motto „ In der Ruhe liegt die Kraft“, geduldig zu bleiben und machten sich so auf zur zweiten Halbzeit. Das Elgger Spiel gestaltete sich auch im zweiten Durchgang ähnlich dominant wie zu Beginn. Die Frage war nicht ob die Eulachtaler den Führungstreffer erzielen würden, sondern wann. Und siehe da, das Kraftpaket Steiger fasste sich ein Herz: Mit einer raffinierten Finte liess er den Gegenspieler hinter sich, zog in seiner einzigartigen Manier ab und schon zappelte der Ball im Netz. Plötzlich schien sich der Knoten gelöst zu haben, denn schon kurz darauf gelang es dem kürzlich verpflichten Dominik Ott mit einer unnachahmlichen Einzelleistung den Score auf 2:0 zu erhöhen. Mit dem Wissen, nichts mehr erzwingen zu müssen, wurde durch den eigenen Ballbesitz das Tempo bestimmt und keine Fehler provoziert. Dennoch gelang Hedingen etwas überraschend den Anschlusstreffer. Die Vorderleute des Elgger Torhüters Bolt schirmten genannten Schlussman bis zum Ende ausgezeichnet ab. Fanden dennoch Schüsse den Weg aufs Tor wurden diese bis zum Schluss routiniert pariert.

Für einmal wurde das Spiel nicht durch die Offensive gewonnen, sondern, durch eine schon fast unheimlich starke Defensivleistung. Die zwei gewonnen Punkte dürften jedoch Balsam für die schmerzenden blauen Flecken an den Elgger Beinen, verursacht, durch die unzähligen leidenschaftlich gestellten Blocks, sein.

UHC Elgg vs. Unihockey Tösstal 6:3

Die Neuauflage des Krachers aus dem Hinspiel. Den Tösstalern dürfte der Schock aus der Niederlage aus der Erstauflage des Derbys der Saison 17/18 immer noch in den Knochen stecken. Das ewige Duell wurde von beiden Mannschaften gespannt erwartet. Können sich die Aussenseiter aus dem Tösstal revanchieren oder gelingt es den formstarken Elggern sich erneut durchzusetzen?

Die Tösstaler konnten schon früh mit einem Treffer in Führung gehen. Dies tat dem Elgger Gameplan jedoch keinen Abbruch, mit einer Selbstverständlichkeit und ganz viel Selbstvertrauen konnte das Spiel bis auf 4:1 zu Elgger Gunsten gedreht werden. Kurz vor der Pause realisierte die Tösstaler-Truppe etwas gar glücklich den zweiten Treffer.

Nach dem Wiederanpfiff kassierten die Eulachtaler in Unterzahl den schmerzhaften Anschlusstreffer. Aber statt darob nervös zu werden, konnten die Elggermannen zusetzen und das Heft wieder in die Hand nehmen. Das kurze Aufbäumen der Gegner wurde sogleich wieder im Keim erstickt und die Führung durch eine Doublette auf 6:3 ausgebaut. Dies sollte letztlich die Entscheidung bedeuten.

Was dann folgte war „Coolness“ par exellence. Auf eine besonders gelassene und fast schon lässige Art und Weise zermürbten die Elgger die Tösstaler. Nicht einmal eine weitere Strafe konnte die Elgger beunruhigen. Das Boxplay eine Augenweide, besonders die Abwehrformation um Ott und Lutz wusste mit einer Spielart, aufsässig und bissig wie eine Zecke, laufstark wie ein Windhund, das Tösstaler Powerplay zu entschärfen. Routiniert und ohne nochmals zittern zu müssen, konnte der Sieg nach Hause gebracht werden.

Epilog:

Coolness – Synonyme:

Abgeklärt das Ballbesitzspiel, beherrscht die Emotionen der Heissblüter rund um Steiger, souverän das Defensivspiel rund ums Boxplay Ott/Lutz, kühl die kaltblütige Chancenverwertung – alles zusammen eine astreine Mannschaftsleistung der gereiften Truppe vom Herren 1.

Das mittlerweile zu einem harmonischen Kollektiv zusammengeschweisste Herren 1 grüsst weiterhin von der Tabellenspitze und das Gezeigte lässt für den weiteren Verlauf der Saison viel versprechen.

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